JOACHIM von WINTERFELDT-MENKIN

1865–1945

Dr. med. h.c.; Reichstagsabgeordneter; Mitglied des Herrenhauses; infolge seines Amtes als königlich preußischer Landrat der Uckermark war Winterfeldt-Menkin von 1911 bis 1930 Landesdirektor ( = Ministerpräsident) der Provinz Brandenburg, der seinerzeit bedeutendsten politischen Region Deutschlands; Winterfeldt wurde 1917 nach Brest-Litowsk entsandt, um mit der Kerenski Regierung die Friedenspräliminarien mit Russland zu verhandeln; er war Mitbegründer der Deutschen Gesellschaft und der DNVP; Winterfeldt organisierte die Kriegsopferfürsorge und die Brandenburgische Frauenhilfe als eine Vorläuferin des Müttergenesungswerks; war Senator der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften (heute Max-Planck-Gesellschaft); er war Gründer des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) und war sein erster Präsident bis 1933 und danach sein Ehrenpräsident; durch geschickte Verhandlungen erreichte Winterfeldt, dass das DRK schließlich nach dem Ersten Weltkrieg Aufnahme beim Internationalen Roten Kreuz in Genf fand und legte erstmalig nach dem Weltkrieg somit den Grundstein für die Wiederaufnahme des Deutschen Reiches in die Völkergemeinschaft; 1933 legte er alle seine Ämter nieder und zog sich auf seine uckermärkischen Besitzungen zurück; Winterfeldt erhielt die Ehrendoktorwürde für Medizin der Universität Berlin; ihm zu Ehren wird wegen seines großen sozialen Engagements heutzutage vom DRK alljährlich die Winterfeldt-Menkin-Medaille für ausgezeichnete Leistungen ehrenamtlicher Tätigkeit des Landes Brandenburg verliehen.